Frohe Weihnachten 2018
Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Förderinnen und Förderer des Vereins Kongo Social-Care e. V.,
wir leben in einer Zeit der Unsicherheit in der Welt! Niemand weiß mehr so recht, wie es weiter geht und was die Zukunft bringen wird. Wir empfinden Sorge und Last und spüren unsere Mitverantwortung für die Geschehnisse in vielen Teilen der Welt. Zum Beispiel herrschen in Afrika, und besonders in der Demokratischen Republik Kongo, brutalste sexuelle Gewalt, große Unsicherheit, Unzufriedenheit, Angst vor Ebola. Im Kongo-Kinshasa wird sexuelle Gewalt als Kriegswaffe eingesetzt.
Am dritten Adventssonntag, der seit dem 1. Jahrtausend „Gaudete“ - „Freut euch“ - heißt, sind wir zur Freude aufgerufen: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe“ (Phil 4, 4.5). Grund zur Freude haben wir durch die Zusage: Gott ist uns in Jesus nahegekommen, er ist mitten unter uns, er geht den Weg mit uns.
Trotz der chronischen und katastrophalen, politischen und sozialen Probleme in der Demokratischen Republik Kongo gibt es immer wieder Anlass zur Freude: Der kongolesische Arzt Professor Dr. Denis Mukwege erhielt in Oslo am 10. Dezember 2018 den Friedensnobelpreis. Der kongolesische Gynäkologe ist spezialisiert auf die plastische Rekonstruktion von weiblichen Geschlechtsorganen, die mit Eisenstangen oder Gewehrläufen oft komplett zerstört sind. In seiner Ansprache bei der Nobelpreis-Verleihung fordert Dr. Mukwege uns auf, gegen die Gewalt und Kriegsverbrechen im Kongo zu kämpfen und uns für den Frieden einzusetzen: „Mit diesem Friedensnobelpreis rufe ich die Internationale Gemeinschaft dazu auf, Zeugnis zu geben, und ich bitte Sie eindringlich, gemeinsam mit uns die Leiden der Frauen zu beenden, die unsere gemeinsame Menschheit beschämen. […] Handeln heißt Gleichgültigkeit verweigern. Wenn Krieg geführt werden soll, ist es der Krieg gegen die Gleichgültigkeit, der unsere Gesellschaften zerstört.“
Seit 2004 garantiert der Verein Kongo Social-Care e. V. medizinische Hilfe für bedürftige Menschen, die keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Und dies geschieht unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft und ihrer religiösen oder politischen Überzeugung. Gesundheitsversorgung ist ein Menschenrecht. Für dieses Recht setzen wir uns ein, machen wir uns stark.
Dank Ihrer großzügigen Spenden gelang es, die Lebensbedingungen von bedürftigen Menschen und fünf Patenkindern im Kongo-Kinshasa zu verbessern. Wir konnten ebenfalls damit Medikamente und Equipments für das Labor für unsere Gesundheitsstationen und Klinik beschaffen.
Unser Verein Kongo Social-Care e. V. (KSC) arbeitet eng mit dem kongolesischen Verein ADEBES (2007 – Aktion für Entwicklung und soziales Wohlbefinden) zusammen. Wir betreuen vier Gesundheitsstationen, nämlich Klinik Brauhardt, Djabir, Ingo Dammer und Lenvo. In unseren Gesundheitsstationen sind 22 Mitarbeiter und zwei Ärzte beschäftigt. In der Zeit von Oktober 2017 bis September 2018 erblickten 250 Kinder das Licht der Welt, darunter drei Zwillingspaare.
Dr. Fiston Bolanda
Für 2019 steht die Erneuerung der Klinik Brauhardt in Durba im Vordergrund. Die Gesamtkosten sind für einen gleichwertigen Bau von 15.000 € auszugehen. Ein Drittel davon haben wir seit meinem letzten Rundbrief vom 26. Oktober 2018 erhalten. Nur mit Ihrer treuen Verbundenheit und Ihrer finanziellen Unterstützung können wir unsere Kongo-Projekte auch im kommenden Jahr erfolgreich fortsetzen und ausbauen.
Nun wünschen wir Ihnen und Ihren Angehörigen von Herzen ein gesegnetes Weihnachtsfest und verbinden damit gleichzeitig unsere besten Wünsche und Gottes Segen für das neue Jahr 2019.
Mit dankbaren und freundlichen Grüßen
Ihr Dr. Dr. Jean-Bertrand Madragule Badi OP (Pater Badi OP)
Bochum, den 16.12.2018