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Frohe Weihnachten 2022!

Sehr geehrte Damen und Herren!

Liebe Freundinnen und Freunde des Vereins Kongo Social-Care e. V.,

„Geben ist seliger als nehmen“ (Apg. 20,35).

Es ist für uns zu einer guten „Tradition“ geworden, Euch kurz vor Jahresende unseren Weihnachts-Newsletter zu senden. Wir wollen Euch damit unsere tiefe Dankbarkeit für Eure Unterstützung unseres Kongo-Projekts auszudrücken und Euch über die Projekte in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) auf dem Laufenden zu halten.

Bewaffnete Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo

Seit dem Jahr 1996 ist die DR Kongo immer wieder mit bewaffneten Konflikten konfrontiert. Eine der Hauptursachen für diese Konflikte ist die Ausbeutung der Ressourcen des Landes. In Kongo-Kinshasa gibt es viele „strategische Rohstoffe“, darunter Kobalt, Germanium und Colombo-Tantalit. Kobalt wird vor allem für die Herstellung von Batterien für Hybrid- und Elektroautos sowie für elektronische Produkte verwendet. Während Colombo-Tantalit (Coltan) ein seltener Rohstoff ist, der für die Herstellung von Mobiltelefonen, Laptops und Spielkonsolen sehr gefragt ist, wird Coltan für Hörgeräte, Herzschrittmacher, Airbags, Navigationsgeräte, chirurgische Geräte, Digitalkameras und für die Raumfahrtindustrie benötigt. Daher ist das Mineral ein begehrtes Schmuggelgut. Es wird geschätzt, dass 80 Prozent der bekannten weltweiten Coltan-Reserven im Osten der Demokratischen Republik Kongo liegen.

Seit Ende 2021 herrscht im Osten der DR Kongo wieder Krieg. Und seit Juni 2022 erobern die von Ruanda unterstützten Rebellen der Bewegung des 23. März (M23) mehrere Orte in der Provinz Nord-Kivu. Im letzten Bericht, der im Juni 2022 veröffentlicht wurde, bestätigten die Experten der Vereinten Nationen die Anwesenheit ruandischer Soldaten in Lagern der M23 in der DR Kongo. Die Kämpfe führen leider dazu, dass Tausende von Menschen in Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo vertrieben werden.

Folgen des Krieges

Die Folgen dieses aufgezwungenen Krieges sind im ganzen Land zu spüren. Es herrscht eine humanitäre Krise. Viele Kinder wurden von ihren Familien getrennt. Frauen und Mädchen sind Vergewaltigungen und sexueller Gewalt ausgesetzt. Besonders ältere Menschen sind Opfer dieses Krieges. Im Jahr 2008 erklärte das US-Hilfswerk International Rescue Committee (IRC), dass seit Ausbruch des Kongo-Krieges im Jahr 1996 etwa 5,4 Millionen Menschen ums Leben gekommen sind. Im Jahr 2022 hat sich diese Zahl fast verdoppelt! Das ist die größte Anzahl von Menschenleben, die ein Krieg nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 gefordert hat. Diese Opfer starben durch direkte Gewalt oder an den Folgen des Krieges, durch Unterernährung, fehlende medizinische Versorgung, Vertreibung und Vergewaltigung.

Gründung und Aktivitäten von Kongo Social-Care e. V.

Wir haben im Jahr 2004 das Kongo-Projekt initiiert, um die Ärmsten und Bedürftigen im Kongo zu unterstützen. Leider hat sich die Situation in Kongo-Kinshasa seit über 20 Jahren nicht wesentlich verändert. Doch dank Ihrer Unterstützung und der hervorragenden Arbeit unserer Mitarbeiter vor Ort haben wir im vergangenen Jahr viel erreicht. In unseren drei Gesundheitszentren und in der Herbert-Brauhardt-Klinik erblickten 198 Kinder das Licht der Welt. Für unsere Gesundheitszentren wurden Medikamente und medizinische Produkte sowie chirurgisches Material gekauft. Das größte realisierte Projekt war die Errichtung eines Trinkwasserbrunnens, für die Brauhardt-Klinik in Durba. Durch den Bau dieses Trinkwasserbrunnens konnten wir den Menschen vor Ort den dauerhaften Zugang zum sauberen Wasser sichern und damit die Lebensbedingungen der Kinder, der Patienten der Brauhardt-Klinik und der Bevölkerung von Durba verbessern. Wir sind sehr dankbar, dass wir dieses Projekt mit Eurer Hilfe realisieren konnten.

Es gibt noch viel zu tun. Wir haben konkrete Pläne. Für das zu Ende gehende Jahr 2022 und das Jahr 2023 haben wir vier Projekte, die wir umsetzen wollen:

1.    Installation von Solaranlagen

Das nächste Hauptprojekt des Vereins ist die Installation von Solaranlagen in der Brauhardt-Klinik. Ohne eine kontinuierliche Stromversorgung kann die Kühlkette für bestimmte lebensnotwendige Medikamente wie Impfstoffe nicht gewährleistet werden womit prophylaktische Behandlungen nicht möglich sind. Der geschätzte Kostenvoranschlag für die Solarpaneele beläuft sich auf 4.300 Euro.

2.    Anschaffung einer Laborausrüstung, eines Reagenzienset sowie ein komplettes chirurgisches Set und eine Ausrüstung für die Entbindungsstation.

Wir würden gerne die Laborausrüstungen sowie die Equipments für die Chirurgie und die Entbindungsstation erneuern (elektrisches binokulares Mikroskop, Differenzialzähler für weiße Blutkörperchen, Fotofarbmessgerät, biochemische Reagenzien, elektrische Zentrifuge, medizinischer Kühlschrank, Glukosetest, Entbindungsbett, Babywaage, ein komplettes chirurgisches Set und ein hydraulisches chirurgisches Bett). All diese medizinischen Materialien könnten in Ariwara (DR Kongo) oder Kampala (Uganda) gekauft werden. Der geschätzte Kostenvoranschlag beläuft sich auf 7.400 Euro.

3.    Transportmittel für den Arzt

Die Brauhardt-Klinik verfügt über keine Transportmittel. Bis wir eines Tages einen Krankenwagen anschaffen, möchten wir die Klinik mit einem SENKE-Motorrad im Wert von 800 Euro (einschließlich Motorradhelm) ausstatten. Mit dem Motorrad ist unser Arzt in der Lage Patienten zu besuchen und vor Ort zu behandeln.

Wir danken Euch für das Vertrauen, das Ihr uns bislang entgegengebracht habt, und blicken mit Hoffnung und Enthusiasmus in die Zukunft. Wir hoffen sehr auf Eure Güte und Großzügigkeit, damit wir mit Eurer Hilfe unsere Projekte in der Demokratischen Republik Kongo weiterführen und die neuen Projekte erfolgreich umsetzen können.

Auch im Namen des gesamten Vorstandes unseres Vereins Kongo Social-Care e. V. wünsche ich Ihnen und Ihren Familien von ganzem Herzen ein frohes Weihnachtsfest 2022 und Gesundheit und Gottes Segen für das neue Jahr 2023.

Dr. Dr. Jean-Bertrand Madragule Badi
(Pater Badi O.P.)
Vorsitzender Kongo Social-Care e. V.

Bild 1: Chantal, Patenkind in Durba
Bild 2: Ein neues Toilettenhäuschen in der Gesundheitsstation Djabir
Bild 3: Installation einer elektrischen Wasserpumpe
Bild 4: Medikamente für die Gesundheitsstation Ingo Dammer
Bild 5: Portalrahmen und Aufstellung von zwei Wassertanks
Bild 6: Anschluss und Verteilung des Wassers
Bild 7: Brunnen für die Bevölkerung
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