
Gott mit Freude feiern – unsere Talente zur Freude Gottes einsetzen
Wir vom Organisationsteam möchten alle Gottesdienstbesucher und Mitwirkenden ganz herzlich begrüßen. Während der Vorbereitungszeit hatte dieser Gottesdienst den Arbeitstitel "Afrika bei uns in Traar". Eigentlich ist das nicht nur für den heutigen Gottesdienst zutreffend sondern genau genommen auch für die letzten zwei Jahre. Denn seit dieser Zeit lebt Pater Badi hier in unserer Gemeinde St. Josef. Leider aber auch nun schon die längste Zeit, denn er und wir gehen mit großen Schritten dem Ende von "Afrika bei uns in Traar" entgegen. Ende Mai wird er seinen Wirkungskreis nach Bochum verlegen und sich wieder verstärkt seiner Habilitation an der Uni Bochum widmen. Neben wir das zum Anlass ihm mit diesem besonderen Gottesdienst für seine Begleitung in der Seelsorge zu danken und unsere Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen.
Lieber Pater Badi, wenn ein Herr von einer Dame sinnbildlich gesprochen einen Korb bekommt, dann hat der Herr eigentlich keinen Anlass sich zu freuen. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit drückt dieses Bild nichts anderes aus, als dass die Dame kein Gefallen an dem Herrn hat. Wenn Sie heute von uns gleich zwei Körbe bekommen, dann denke ich, werden Sie aber sehr wohl Anlass zu großer Freude haben. Denn gemeint sind die beiden Kollektenkörbchen, deren Inhalt im heutigen Gottesdienst für den von Ihnen gegründeten Verein Kongo Social-Care e. V. gedacht ist. (Evtl. schmunzelnd: Wir würden uns freuen, wenn es gleich nur raschelt!)
Den heutigen Gottesdienst haben wir überschrieben: "Gott mit Freude feiern". Wir möchten mit Blick auf das für heute ausgewählte Evangelium (Mt 25, 14-30), das vom Gleichnis der anvertrauten Talente erzählt, die Überschrift erweitern.
"Gott mit Freude feiern - unsere Talente zur Freude Gottes einsetzen."
Ja, das wollen wir heute tun. Unsere Talente einbringen zur Freude Gottes und zum Wohl der Menschen im Kongo.
Die Menschen im Kongo. Petra, lass uns ein paar Sätze zum Projekt sagen. Da sind zum einen die drei Gesundheitsstationen, die 2004 gegründet wurden.
Dann gibt es noch die Hauptgesundheitsstation in Djabir, die auch 2004 entstand, sowie zwei kleinere Einrichtungen in 2008 und 2011.
Ja, und mit einer ganz großzügigen Spende konnte 2014 im Nordosten des Kongos eine Klinik errichtet werden. Allerdings ist das Gebäude, in dem die Brauhardt-Klinik untergebracht ist, nur gemietet. Der Verein würde gerne ein eigenes Gebäude bauen. Ein Grundstück, um ein Krankenhaus zu bauen, ist bereits vorhanden. Aber dafür fehlt.....
Mich haben besonders die Gegebenheiten auf der Entbindungsstation berührt. Wie einfach, wie erschreckend mangelhaft. Ich mag gar nicht darüber nachdenken, was passiert, wenn Komplikationen auftreten. Erinnerst du dich noch, wie uns Pater Badi nach seinem Besuch im letzten Sommer erzählte, dass sie dort die Nabelschnur mit einer normalen Haushaltsschere durchtrennen. Unvorstellbar.
Und wenn Du Dir überlegst, dass diese Nabelschnurschere 2,20 Euro kostet. Wie oft geben wir diesen Betrag für vollkommen nutzlosen Tand aus, ohne Nachzudenken, was an anderer Stelle Sinnvolles dafür angeschafft werden kann.
Ohne groß darüber nachzudenken, wie selbstverständlich sehen wir doch unsere gesamte medizinische Versorgung. Und das war schon so, als wir vor über zwanzig Jahren unsere Kinder erwarteten und zur Welt brachten. Ich musste während der Schwangerschaft mit unsern Zwillingen fünf Monate liegen. Lückenlose und selbstverständlich beste medizinische Begleitung. Trotzdem kamen die Mädchen zu früh, aber auch dann, wieder rundum Fürsorge und Begleitung durch qualifiziertes medizinisches Personal im Krankenhaus.
Dazu alle notwendigen Geräte: Wehenschreiber, Brutkasten für Frühchen, Wärmebettchen, Phototherapie bei Neugeborenengelbsucht und, und, (und eine Kaffeemaschine, damit der werdende Vater auch die Geburt übersteht)
Und im Kongo sind die Menschen noch so weit von unserer Lebenswirklichkeit entfernt.
Wir alle sollten unsere Talente einsetzen, um zur Verbesserung der Situation beizutragen.
Organisationsteam
Ulla Bienert, Petra Birnbrich, Regina Malutzki, Karin Ackerschott und Doris Knaab