< Übersicht

Ein katholischer Ordenspriester infiziert durch das tödliche Ebola-Virus im Kongo-Kinshasa

Pater Lucien, ein Priester der Kongregation von Mission – Lazaristen – in Itipo, ein Dorf in der Provinz Äquator in der Demokratischen Republik Kongo, wurde nach einer Infektion durch das tödliche Ebola-Virus unter Quarantäne gestellt.

Der bisherige Erzbischof von Mbandaka-Bikoro und zugleich der neue Erzbischof-Koadjutor von Kinshasa, Dr. Fridolin Ambongo Besungu, ein Kapuziner, besuchte seinen erkrankten Priester in einem isolierten Ebola-Behandlungszentrum in Itipo. Es ist ein berührendes Bild. Pater Lucien ist innerhalb einem Leinenzaun in Quarantäne platziert. Zuerst hat sich der Ordensmann stehend mit dem Erzbischof im Abstand unterhalten. Dann kniete er sich nieder, um den Krankensegen des Erzbischofs zu empfangen.

Ebola ist eine gefährliche und oft tödlich verlaufende Virus-Krankheit. Die Ebola-Epidemie war zum ersten Mal in der Demokratischen Republik Kongo 1976 ausgebrochen. Die jüngste und neunte Ebola-Epidemie brach am 8. Mai in der 1,2 Millionen Einwohner Stadt Mbadanka aus. Den Namen erhielt das Ebola-Virus nach dem Fluss Ebola im Kongo.

Die Ebola-Krankheit wird hauptsächlich von infizierten Tieren auf den Menschen beziehungsweise von Mensch zu Mensch übertragen. Die Übertragung geschieht vor allem durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten wie Blut, Speichel, Urin, Schweiß und Tränenflüssigkeit. Ein Erkrankter leidet zunächst an unspezifischen Grippesymptomen, bekommt dann hohes Fieber und es kann bei dem gefürchteten hämorrhagischen Verlauf zu einer extrem starken Blutungsneigung kommen und damit schnell zum Tod führen.

Das kongolesische Gesundheitsministerium bestätigte den Tod von 27 Patienten durch die aktuelle Ebola-Epidemie. Bei der Epidemie in den Jahren 2014 und 2015 starben in Westafrika mehr als 11.000 Menschen. Um die Verbreitung der Ebola-Krankheit zu stoppen hat die kongolesische Regierung am 21. Mai 2018 den Einsatz einer experimentellen Impfung gegen das Ebola-Virus erlaubt. Die Mitarbeiter, die in den Gesundheitseinrichtungen arbeiten und Personen, die mit den Ebola-Patienten in Kontakt gekommen waren, sollen zuerst geimpft werden.

In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, ob die eingesetzte Impfung den Ausbruch der Ebola-Epidemie eindämmen kann.

Jean-Bertrand Madragule Badi (Pater Badi OP)
Vorsitzender
26.05.2018

< Übersicht